Eine ausverkaufte Filmvorstellung, volles Haus beim Empfang im Schauplatz: Die deutsch-japanische Gesellschaft in Saarbrücken e.V. (DJG) hatte zum Kirschblütenfest ins Filmhaus Saarbrücken geladen. „Kirschblütenfeste haben in Japan Tradition“, erklärte DJG-Präsident Gerhard Mohr, „sie werden mit den Familien gefeiert, die sich in Parks verabreden um unter den Bäumen ein gemeinsames Picknick zu veranstalten.“ Im Filmhaus indes ging es um Kultur, um Kulinarisches und um Begegnung – ganz im Zeichen des Inselstaates.
Bei strahlendem Sonnenschein verwandelten die Besucherströme das Filmhaus zwischen Schauplatz und Innenhof in ein lebendiges Miteinander: Drinnen lud die DJG zum Empfang mit Umtrunk, der begleitet wurde von japanischen Klängen von Sakiko Takeuchi-Mohr (Klavier) und Atsuko Futakuchi (Querflöte). In diesem Rahmen stellte der im Januar neu gewählte Präsident Gerhard Mohr auch die übrigen anwesenden Mitglieder des ebenfalls neu gewählten Vorstandes vor und lud die Gäste dazu ein, ihre Ideen, Wünsche und Anregungen für künftige Veranstaltungen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft anzubringen. Derweil gab es im Hof ein japanisches Imbissangebot am Reiseck-Foodtruck – allen voran Onigiri, der beliebte japanische Reis-Snack, der mit einem knackigem Nori-Blatt ummantelt ist und Hanami-Dango: drei süße Bällchen aus Reismehl am Stiel, deren Farben an die Kirschblüte erinnern.
Bereits am Vormittag begann die Veranstaltung mit einem Highlight: der Vorführung von Hayao Miyazakis neuestem Anime DER JUNGE UND DER REIHER, der bei der diesjährigen Oscarverleihung als bester Animationsfilm ausgezeichnet wurde. Eine Sensation war der Film aber nicht nur deswegen: Eigentlich verkündete Miyazaki nämlich schon nach seinem letzten Film WIE DER WIND SICH HEBT, der zehn Jahre zuvor veröffentlicht wurde, seinen Ruhestand. Eine Einführung zum Film bot Christel Drawer, die Vorgängerin des neuen Filmhaus-Leiters Dr. Nils Daniel Peiler. DER JUNGE UND DER REIHER – eine würdige Wiederkehr, die auch das Publikum in Saarbrücken honorierte: bis auf den letzten Platz war das Filmhaus an diesem Tag ausverkauft.