Evakuierung hat Vorrang vor individuellen Interessen
Bei routinemäßigen Kampfmitteluntersuchungen auf dem Gelände der Lebacher Graf-Haeseler-Kaserne haben sich erneut konkrete Hinweise auf potenziell im Boden vorhandene Kampfmittel ergeben. Diese militärischen Altlasten müssen am Sonntag, 19. Januar vor Ort durch den Kampfmittelräumdienst des Landespolizeipräsidiums entschärft und abtransportiert oder kontrolliert gesprengt werden, falls ein Abtransport nicht möglich ist.
Aus Sicherheitsgründen muss in einem Radius von 300 Metern – ausgehend von den Fundstellen des sogenannten „Blindgängers“ – ein Sperrbereich eingerichtet werden, in dem sich niemand aufhalten darf. Weder in Räumen noch in Gärten, auf Straßen, Gehwegen oder freien Plätzen.
Die unmittelbar von der Sperrzone und der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürger wurden bereits über Anwohneranschreiben informiert. Für den Durchgangsverkehr ist u.a. die Dillinger Straße ab 8 Uhr gesperrt. Der öffentliche Personennahverkehr über die Schiene ist nicht betroffen, da der Kombibahnsteig außerhalb der Sperrzone liegt. Aufgrund der Sperrung der Dillinger Straße mussten die Kreisverkehrsbetriebe für den Busverkehr aber Umleitungen und Ersatzhaltestellen einrichten.
Anwohner in einem Umkreis von 500 Metern um den Fundort werden um „luftschutzmäßiges“ Verhalten gebeten. Das bedeutet, dass sie ihre Häuser nicht verlassen sowie Fenster und Türen geschlossen halten sollten. Außerdem macht es Sinn, sich im Gebäude auf der zum Fundort abgewandten Seite aufzuhalten.
Für Menschen, die von der Evakuierung betroffen sind, richtet die Stadt Lebach gemeinsam mit Hilfsdiensten eine Aufenthaltsstelle in der Großsporthalle (Dillinger Straße 65a) ein. Die Halle ist am 19. Januar ab 7 Uhr geöffnet und über den Haupteingang barrierefrei erreichbar.
Personen, die aufgrund einer schwerwiegenden körperlichen Einschränkung Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigen (zum Beispiel bettlägerige, schwerkranke oder behinderte Menschen) und deren Angehörige, können Unterstützung anfordern. Bitte melden Sie sich – falls noch nicht geschehen – hierzu beim Bürgertelefon unter Tel. (06881) 59-123. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind neben den regulären Öffnungszeiten des Bürgerbüros zusätzlich am Samstag, 18. Januar 2025 von 8 Uhr bis 16 Uhr zu erreichen sowieam Tag der Evakuierung ab 7 Uhr.
Bürgermeister Klauspeter Brill erklärt: „Wir sind uns bewusst, dass die Einrichtung der Sperrzone und die damit verbundene Evakuierung einen enormen Einschnitt in Alltag und Tagesablauf bedeuten. Die Evakuierung ist aber unbedingt notwendig und hat klaren Vorrang vor individuellen Interessen. Sollte es tatsächlich zu einer Detonation kommen, könnte die dadurch ausgelöste Druckwelle, die Splitterwirkung und herabfallende Teile eine Gefährdung der Bevölkerung und der gesamten Infrastruktur, sprich der Versorgung mit Strom, Wasser und Gas darstellen.“
Die Räumung der Sperrzone wird durch Einsatzkräfte von Blaulichtorganisationen überwacht und notfalls auch gegen den Willen der Betroffenen durchgesetzt. Der Rathauschef appelliert an die Bürgerinnen und Bürger: „Bitte verlassen Sie rechtzeitig vor 8 Uhr Ihre Wohnungen und helfen Sie mit, dass die Evakuierung und die Einrichtung der Sperrzone zügig erfolgen können. Erst wenn alle Menschen die Sperrzone verlassen haben, kann die Einsatzleitung dem Kampfmittelräumdienst die Freigabe erteilen, mit der Entschärfung zu beginnen.“
News hinsichtlich des Ablaufs und vor allem, wann der Sperrbereich wieder betreten werden darf, erhalten Bürgerinnen und Bürger über die offiziellen Infokanäle der Stadt Lebach: Auf der Homepage ist auf der Startseite ein Button eingerichtet, das direkt zur Unterseite https://www.lebach.de/buergerservice/faq-bombenentschaerfung-1 führt. Außerdem wird Nutzer von sozialen Medien bei Facebook unter www.facebook.com/StadtLebach, oder auf dem Instagram-Kanal der Stadt Lebach https://www.instagram.com/lebachentdecken/ auf dem Laufenden gehalten. Sie können sich auch über den WhatsApp-Kanal der Stadt informieren. Dazu müssen sie diesen kostenlos abonnieren. Den dazugehörigen QR-Code finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Lebacher Anzeigers sowie unter www.lebach.de über den Button mit dem WhatsApp-Symbol.
Außerdem wird über MoWaS (Modulares Warnsystem vom Bundesamt fürBevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zur Warnung der Bevölkerung) informiert. Die Feuerwehr löst über die Katastrophen-Warnsysteme NINA und KATWARN per CellBroadcast eine Warnung aus. So erhalten alle in dieser Funkzelle befindlichen mobilen Endgeräte eine Meldung. Damit wird sichergestellt, dass möglichst viele Personen über die Evakuierung im Rahmen der Bombenentschärfung informiert sind.